Das Bauprojekt liegt südlich vom Zentrum der Stadt Laoling. Das Baugebiet erstreckt sich in Richtung Ost-West sowie Nord-Süd über 180 Meter bzw. 280 Meter. Der Bohai Süd Boulevard bestimmt die westliche Seite des Grundstücks und auf der östlichen Seite befindet sich das Fuqian Handelsquartier. Die Süd- und Nordseite wird von der Fuxin beziehungsweise der Fukang Straße flankiert.
Das Projekt besteht aus drei Baukörpern: einem Archiv, einem Museum mit einem Freizeitzentrum für Senioren und einer Bibliothek. Die Baufläche ist ein unregelmäßiges Rechteck mit einer längeren Nord-Südseite und die Nordseite grenzt an die vorgesehene Grünfläche mit einer weitreichenden Landschaft. Alle vier Seiten liegen in der Nähe von Hauptstraßen, dadurch ist die Verkehrsanbindung hervorragend. Der Schwerpunkt des Designs besteht darin, der Landschaft Rechnung zu tragen, damit ein natürlicher Übergang zwischen der Stadt und der Landschaft entsteht. Ziel des Entwurfs ist es, für den Bürger von Laoling einen vielfältigen Raum zu schaffen, der für kulturelle Veranstaltungen und zum Entspannen geeignet ist. Man kann auf der Aussichtsplattform die Landschaft genießen, sich eine kurze Pause im Garten gönnen oder unter dem Wandelgang spazieren.
1 Durch die Analyse und Zusammenfassung der lokalen Kultur und Merkmale wurde unsere Designleitlinie für dieses Projekt herausgearbeitet, die einem chinesischen Spruch entlehnt ist: „Die beste Tugend ist Moral“. Die gesamte Planung liegt der Zusammensetzung des chinesischen Schriftzeichens „品“ zugrunde und jeder Teil fügt sich organisch in das Ganze ein. Die Grundfarbe der Architektur ist das Rot von Datteln, eine Spezialität aus Laoling.2 Die Gebäude mit niedrigem Energieverbrauch sind das Ergebnis aus der Anwendung effektiver energiesparender Technologien für das Dämmsystem der Architektur und anderer passiver Maßnahmen wie die natürliche Belüftung und Belichtung, die Sonnenenergie und Wärmerückgewinnung aus nicht zum Heizen benötigten Wärmequellen im Innenraum.3 Die Architektur lädt die Landschaft ein. Durch den Garten und das grüne Dach verschmilzt die Architektur mit der Landschaft und sie korrespondieren miteinander in einer natürlichen und harmonischen Weise. 1 Das Museum beherbergt die städtische Geschichte und Kultur. Aus diesem Grund wurde es in der Mitte angelegt und die Fassaden verglast. Das ausgeglichene und einheitliche Archiv zeigt seine Verwurzelung in der kulturellen Tradition, daher besteht die Fassade vor allem aus Mauern. Um die Offenheit der Bibliothek darzustellen wurden zahlreiche bodentiefe Fenster eingebaut.2 Die unterschiedlichen Baukörper für Archiv, Museum und Bibliothek reihen sich von Norden nach Süden, um die gegenseitige Beschattung zu reduzieren und die gewonnene Solarwärmequote zu erhöhen. Dem Prinzip für den passiven Hausbau gemäß zeigt die Außenfassade die unterschiedlichen Funktionen der Innenräume und erfüllt deren Anforderungen für die Belichtung. In die südliche Fassade der Bibliothek wurden viele bodentiefe Fenster eingebaut, dies erfüllt nicht nur die Voraussetzungen für die Belichtung, sondern senkt auch den Energieverbrauch. Da das Archiv eine geringere Belichtung benötigt, wurden die meisten Wände zur Nordseite ausgerichtet.3 Alle Bauten erreichen so den Passivhaus-Standard mit dem Ziel, dass der Energieverbrauch zur Heizung und Kühlung durch die vom Bau selbst erzeugte Energie ausgeglichen werden kann.