Städtebau
Der Neubau des Studentenwohnheims in Göttingen reagiert städtebaulich auf die Grundstücksform und die schmalen Baukörper der bestehenden Nachbargebäude. Eine klare Kante zur Rudolf-Stichweg-Straße wird herausgebildet. Die geringe Breite des Baukörpers kommt dem Außenraum zugute, sodass neben der Park- und Anlieferzone ein für das Grundstück großzügiger Außenbereich geschaffen wird.
Der Rudolf-Stich-Weg und der Ostland-Weg funktionieren nicht nur als Verbindung von Grundstück und Stadt, sondern auch als Kontaktbereich zwischen dem Neubau und seinen Nachbarn. Der Außenbereich mit seinem guten Angebot an Aufenthaltsmöglichkeiten und den Hochbeeten zur Bepflanzung durch die Bewohner kann trotz der grundstücksbedingten schwierigen Lage im Schatten der Nachbargebäude ein qualitätsvoller Aufenthaltsort werden.
Erschließungskonzept
Die attraktive innere Erschließung mit einem großzügigen Innenhof bietet Möglichkeiten für Treffen, zum Verweilen und Plaudern. Das Spiel von Licht und Schatten sowie die Einbindung der Stadt machen diesen Bereich sehr lebendig. Pantry-Küchen grenzen zum Teil mit dem Fenster an den Innenhof, sodass die Aktivitäten in der Küche halb öffentlich sind. Die Breite der Flure variiert, so können manche erweiterte Flurbereiche mit einem Sofa oder Grünpflanzen zum beliebten Treffpunkt werden.
Funktionskonzept
Die meisten Serviceeinrichtungen befinden sich in der Nähe des Hausmeistersbüros. Acht Waschbars sind dezentral angeordnet, um für jedes Geschoss erreichbar zu sein. Eine der Sonderflächen liegt im Erdgeschoss und grenzt an den Innenhof, eine andere mit großer Terrasse liegt im 1. Obergeschoss und verfügt über die gleichen Stützenabstände wie die Appartements, so dass ein zukünftiger Umbau zu Wohnungen möglich ist.
Fassadenkonzept
Im Gegensatz zur Südseite handelt es sich bei der Nordseite um eine Stadtfassade. Sie wird einen relativ einheitlichen, fast schon skulpturalen Charakter haben. Die Wohn- und Schlafräume sind nach Süden orientiert. Das Treppenhaus, der Erschließungsbereich und die Aufenthaltsräume sind nach Norden hin ausgerichtet. Wegen des Lärms von der B27 wird die Nordfassade nicht so offen gestaltet sein. Schutzwände, die aus der Rahmenstruktur entstehen, bilden einen harmonischen Abschluss zur Stadt.