Entwurfsleitende Idee
Der Entwurf führt Dialoge mit den vielfältigen Raumstrukturen in Marburg und zieht daraus die Qualitäten: Aufenthaltsplätze, Sichtbezüge und Raumvariationen. Sie sind im Entwurf umzusetzen, indem hindernisfreie Verbindungen des einzigartig gestalteten Ensembles mit den angrenzenden Stadt- und Freiräumen sowie zwischen Innen und Außen geschaffen, und Aufenthaltsplätze angelegt werden.
Städtebauliches Konzept
Das Plangebiet zwischen dem Campus, der Oberstadt und dem Botanischen Garten ist von Natur ein Verbindungsraum. Das Konzept sieht vor, trotz der beengten Flächennutzung und der Topografie den typischen „Marburger Stadtraum“ hierzulande wiederherzustellen. Einerseits wird der enge Übergangsraum zwischen dem DDK und dem Seminargebäude, der zwei offene Stadträume trennt, als fließende Verbindung aufgewertet, die direkte Sichtbezüge ermöglicht, andererseits wird der Garten nach Süden fortgeführt und ein Außenraum mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen.
Freiraumplanerisches Konzept
Auf dem ehem. Brauereigelände entsteht ein Mikrocampus. Durch die Situation des im Norden angrenzenden Gartens ergibt sich die Möglichkeit, beide Freiräume miteinander zu verknüpfen. Der Mühlgraben wird mithilfe von großzügigen Sitzstufen direkt in die Konzeption einbezogen und erlebbar gestaltet. Die Terrasse des DSA wird zum Mühlgraben geöffnet und bietet durch Sitzstufen Aufenthaltsmöglichkeiten. Die Topografie aus Richtung des Pilgrimsteins zum Campus wird mittels einer Treppenanlage akzentuiert. Somit werden nicht nur eine barrierefreie Er-schließung des Campus ermöglicht, sondern auch Aufenthaltsmöglichkeiten mit Blick darüber geschaffen. Ein besonderes Augenmerk bilden die Piazzen, die mit reizvoller Bepflanzung und Sitzkanten vervollständigt werden.